Fraureuth ist eine der jüngeren Siedlungen des Kreises Werdau. Es verdichten sich aber Annahmen, dass die Gründung durch die Vögte von Weida zwischen 1200 und 1250 erfolgte. Familien aus Franken waren die ersten Siedler. Zu Ehren der heiligen Mutter Gottes, der Jungfrau Maria und der Rodung des Urwaldes für den Grund und Boden nannten sie ihre Siedlung Frawenrud.
Foto: © Robert Mehnert
Urkundlich wird Fraureuth erstmalig 1447 erwähnt. Etwa 300 Jahre nach der Gründung hatte Fraureuth bereits 44 Feuerstätten. Diese Entwicklung setzte sich fort und Fraureuth wurde die größte Ortschaft und gleichzeitig der größte Steuerzahler für die Greizer Herrschaft.
Erst 1570 erfolgte die Trennung von der Beiersdorfer Kirche, um ein eigenes Kirchspiel zu haben. So konnte 1572, nachdem man ein Pfarrgut kaufte, der erste Pfarrer in Fraureuth einziehen. Gleichzeitig mit der Verselbständigung der Fraureuther Kirche erfolgte auch die Gründung einer eigenen Schule. Die Schulkinder mussten nicht mehr nach Beiersdorf in die Schule gehen.
Der Wohlstand der Gemeinde und die Einwohner litten sehr unter dem Dreißigjährigen Krieg (1618–1648). Zweimal wurde der Ort von durchziehenden kaiserlichen Truppen geplündert. Nachdem diese schlimmen Jahre vorbei waren, erholte sich der Ort schnell.
Bereits 1652 erhielten die Fraureuther das Jagdrecht für ihre Fluren vom Grafen Heinrich V. Das älteste Marktprivileg für Fraureuth vom 1. Oktober 1650 besagte, dass der Ort zweimal im Jahr Markt abhalten konnte. Bis zum Jahr 1775 kamen drei weitere Marktprivilegien dazu. Mit fünf Märkten im Jahr kam Fraureuth der Residenzstadt Greiz gleich. Manche Stadt hat mit neidischen Augen wegen der Vorrechte auf den Markflecken Fraureuth gesehen.
Im Jahre 1733 wurde die alte Kirche durch eine neue ersetzt und 1739 beschlossen die Fraureuther, eine neue Orgel aufzustellen. Dazu verpflichteten Sie den bedeutendsten Vertreter der Orgelbaukunst Mitteldeutschlands dieser Zeit – Gottfried Silbermann (1683–1753).
Zu den wenigen Orgeln, die der Meister in den Kirchen außerhalb des damaligen Sachsens aufstellte, gehört die Orgel in der Kirche zu Fraureuth. Sie wurde im Jahr 1742 aufgestellt. Die Orgel ist eine der am besten erhaltenen unter den noch vorhandenen Werken aus der Hand des großen Meisters. Diese unübertroffenen Meisterwerke der Orgelbaukunst werden heute noch an allen erhaltenen Standorten gewürdigt und geschätzt. Mit Beginn des 19. Jahrhunderts wird in Fraureuth die Industrialisierung eingeleitet. Von allen Gewerken nimmt die Weberei und Garnspinnerei den größten Aufschwung. So gründeten die Herren Georg Beck und Sohn eine Wollkämmerei und Garnspinnerei, die bereits 1840 für 400 Menschen Arbeit bietet.
Mit dem Jahre 1865 beginnt sich das noch immer bäuerliche Antlitz der Gemeinde grundlegend zu ändern.
Ein Enkel des vorgenannten Georg Beck, Bruno Födisch, soll in das großväterliche Geschäft eintreten, findet aber keinen Gefallen daran und fasst den Entschluss, nachdem er in Klösterle die Geheimnisse der Porzellanfabrikation kennengelernt hat, hier eine Porzellanfabrik zu gründen. Gemeinsam mit seinem Vetter, Arved von Römer, einem Nachkommen der Rittergutsbesitzer von Steinpleis, gründen sie die "Porzellanfabrik von Römer und Födisch Fraureuth". Nachdem böhmische Arbeiter die einheimischen anlernten, kann bereits 1867 mit zwei Öfen und 60 Arbeitern die Produktion anlaufen. Die Zahl der Beschäftigten steigt bis 1885 auf 600, kurz vor dem 1. Weltkrieg waren es 1.500.
1891 wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Mit der Porzellanfabrik in Fraureuth wurde der Ort weltberühmt. Das hergestellte Porzellan wurde von 200 Porzellanmalern bemalt. Es gab mehr als 8.000 Dekorvorlagen. Die Firma war von der Qualität ihrer Produkte überzeugt und konnte stolz auf manche offizielle Anerkennung sein, wie z.B. den 1. Preis auf der Weltausstellung in Sydney. Die Fraureuther produzierten fast genau 60 Jahre Porzellan. Im Januar 1926 wird Konkurs angemeldet und am 31. März wird dem gesamten kaufmännischen und technischen Personal gekündigt.
Ab dem Jahre 1943 entwickelt sich in Fraureuth die metallverarbeitende Industrie. Bis zur Gegenwart werden Wälzlager, Schleifspindel, Werkzeuge, Teile der Mikroelektronik und Medizintechnik hergestellt.
Die räumliche und die erschlossene Infrastruktur bieten gute Voraussetzungen für die Entwicklung in der Zukunft.
Neben Vorbehaltsflächen für Wohnen, Handwerk und Industrie besitzt Fraureuth eine Grundschule, moderne Spielplätze und Kindereinrichtungen, praktische Ärzte, Zahnärzte, eine Apotheke, physiotherapeutische Versorgung und ein Freibad.
Foto: © Robert Mehnert
Neben guter gastronomischer Versorgung mit vielfältigen Übernachtungsmöglichkeiten, Sport und einem regen Vereinsleben finden alljährlich kulturelle Höhepunkte mit den Silbermann-Tagen, Rock-Open-Air im Waldbad und den Vereinsfesten statt.
1447 erstmalig urkundlich erwähnt und bis 1952 zu Thüringen gehörend, hat sich Fraureuth 1990 mehrheitlich für die Zugehörigkeit zum Freistaat Sachsen entschieden.
Die räumliche und die erschlossene Infrastruktur bieten gute Voraussetzungen für die Entwicklung in der Zukunft.
Die Gemeinde verfügt neben einer Grundschule mit Hort, modernen Spielplätzen und einer Kindereinrichtung auch über ein Freibad.
Die gastronomische Versorgung mit vielfältigen Übernachtungsmöglichkeiten, Sport, ein reges Vereinsleben sowie alljährlich stattfindende kulturelle Höhepunkte mit den Silbermann-Tagen, Rock-Open-Air im Waldbad und den Vereinsfesten runden das Freizeitangebot ab.